InEden.

Der Mann, den ich getroffen habe.

Manchmal reicht ein Bild. Ein Bild, das du wieder und wieder siehst. Ein Bild, das sich über alle anderen Bilder schiebt. Das wiederkehrt und dich zum Lächeln bringt. Es zu beschreiben wäre sinnlos, weil es nur in Dir existiert. In Gedanken biegst du Mal um Mal um die Ecke und das Bild kehrt wieder und wieder und wieder. Jedes Mal sieht es ein bisschen anders aus. Die Farben verändern sich. Deine Reaktion verändert sich. Deine Gefühle verändern sich. Trotzdem ist das Bild eine Konstante. Es ist nicht alleine dieses Bild. Es gibt mehr. Sie würden Alben füllen. Alben für die Bilder der wichtigsten Momente deines Lebens. Eines ist eine griechische Figur auf weißen Laken. Eines sind Tränen, eine Abzugshaube und eine Umarmung. Eines ist ein kleines Mädchen auf einem Kissen vor einer Garage. Eines sind Schneeengel auf der Strasse. Eines ist eine Raufasertapete und ein Mondkalender. Eines ist eine bulgarische Toilette. Eines ist ein Stück Parkett neben einem Fenster und das Bett, das dort einmal stand. Eines ist ein weinender Mann. Eines ist eine tote Frau und ein orangefarbener Buntstift. Eines sind ein Junge und ein Mädchen auf einer Bank. Das schönste Bild sind die schlanken Hände einer Frau und die Sommersprossen, die auf ihrer Haut verteilt sind. Manche dieser Bilder werden erst sehr spät, was sie heute sind und die Anderen sind in dem Moment, in welchem sie passieren, bereits in diesem Album.

Ich laufe die Strasse entlang und suche. Suche die Nummer. Ich überquere die Straße und suche und suche. Mein Blick wandert und ich gehe durch die Tür und finde. Die Bilder in meinen Alben sind simpel. Die Augenblicke aneinander gereiht sind das was ich sehen möchte bevor ich nichts mehr sehe. In meinem Kopf sind diese Bilder still. Der Ton verschwindet und wenn ich die Augen sehe, sind sie alles, was ich sehen brauche. Manchmal sind es nicht die großen Momente an die wir uns erinnern. Meistens sind es die Glücklichen. Die, die dir im Nachhinein abhanden kommen, die du vergisst, sind die die dich zerstückeln. Bis dir jemand von ihnen erzählt. Dir erzählt, dass du die Tür zu deinem Zimmer geschlossen hättest und niemand es hätte betreten dürfen. Wenn alles das, woran du dich erinnerst die Musik ist, die lief als du im Wohnzimmer auf dem Boden saßt und dich gegen das Sofa gedrückt hast und die Hände vor deine Augen gehalten hast, damit du nichts sehen musstest. Und die Musik lauter gemacht hast, damit du nichts hören musstest. Nichts hören musstest von den Worten, die sie sagten.

Manchmal reicht ein Bild. Ein Bild um dir eine ganze Geschichte zu geben. Eine, die du in deinem Kopf spinnen kannst und die vielleicht Wirklichkeit wird. Deine eigene Geschichte. Eine, deren Ende nicht geschrieben ist, nicht sicher ist, sich nicht wiederholen wird. Eine Geschichte, die ihre eigenen Helden und ihre eigene Musik bekommt. Eine Geschichte, die ihr eigenes Fotoalbum bekommt. Ein Fotoalbum in welches du die Fotos sofort kleben wirst und nicht kurz vor dem Ende. Eine Geschichte, die vielleicht ein wenig länger lebt.

Ich gehe durch die Tür und finde ein Lächeln. Ein Lächeln, das mir gefällt. Ein Lächeln, das ich neben mir haben möchte. Ich möchte schlafen und es sehen, wann immer ich aufwache. Und das Bett, in das ich das Lächeln neben mich betten werde, werde ich mit Bedacht wählen und positionieren. „Hallo“, formen meine Lippen und lächeln dem Mann zu, der schon geboren war als ich ihn noch nicht hatte.

Eines ist ein Stück Parkett neben einem Fenster und das Bett, das dort einmal stand.
Eines ist eine tote Frau und ein orangener Buntstift.
Das schönste Bild ist das Lächeln eines Mannes und die dicken, dunklen Wimpern, die seine Augen umrahmen.

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Er legte sich auf sie, darauf bedacht, sie nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Kleine Steine drückten sich in die Haut seiner Unterarme. Er küsste ihre Augen. Ihre Ohren. Ihre Brüste. Ihren Bauch. Die sieben silbernen Schwangerschaftsstreifen von ihren Zwillingen. Die Linie aus Flaum, die von ihrem Nabel zu ihrem dunklen Dreieck führte, die ihm zeigte, wohin sie wollte, dass er ging. Die Innenseite ihres Beines, wo ihre Haut am weichsten war. Dann hoben Schreinerhände ihre Hüften an, und eine unberührbare Zunge berührte den innersten Teil von ihr. Trank lange und tief aus ihr.
Sie tanzte für ihn. Auf dem bootförmigen Fleck Erde. Sie lebte.

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Er legte sich a…

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Mein Milchmädchen.

Ihre Knie waren ein wenig knubbelig und rot, weil es noch so kühl war und man sah, dass sie stellenweise schon oft aufgeschürft waren. Sie war kein Meißener Porzellan. Kein feiner Teller. Sie war wie ein schroffer, runder Krug. Sehr rundlich sogar. Ich mochte ihre Hüften, die sich unter dem Leinenkleid abzeichneten. Ich mochte ihre Brüste, die sich unter dem Leinenkleid abzeichneten. Ich mochte ihre Schlüsselbeine, die das Kleid freiließ.

Dann ließ sie ihren Kopf nach hinten fallen und ich hatte freien Blick auf ihre wunderschönen Schlüsselbeinknochen. Komisch, dass ich Schlüsselbeinknochen so sehr mag. Das ist mein Fetisch. Ich mag einfach alles an uns was zerbrechlich ist. Schlüsselbeinknochen, Handgelenke und Herzen.

Mein Milchmädchen ist viel perfekter als ich. Ihr Kleid verlässt sie. Ihr Schönheit begegnet ihr. Sie liegt auf den kühlen, weißen Fliesen der Küche. Das kalte Licht des Morgens bricht sich im Tau der Felder und erreicht diffus ihre Sommersprossen. Tänzelt auf ihrer Nase herum. Sie nimmt eine der gläsernen Milchflaschen mit der großen Öffnung in die Hand und trinkt. Sie kann nicht richtig trinken. Nie gekonnt. Die Milch läuft ihr in kleinen Rinnsalen aus den Mundwinkeln und tiefer über ihren Hals, über die Schlüsselbeine, durch ihren Bauchnabel und tiefer bis ihr Schoss vollkommen eingeweicht ist. Der Boden wird weißer und weißer, wird nasser und nasser. Sie schaut mich an.

Mein Milchmädchen ist besser als ich. Deshalb küsse ich sie. 

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Doch in der Liebe gab ich freiwillig meinen Körper und meine Seele, meinen Verstand und alle Kraft, die ich aufbringen konnte. Nie forderte ich etwas, ich verschenkte alles, was ich hatte, gab mich vollkommen hin, streckte alle meine Waffen, verzichtete auf jede Abwehr, entblößte mein Fleisch. In der Liebe gab ich alles: meine Fähigkeiten, meine Mühen, meine Gefühle, meine tiefsten Empfindungen. Wie eine Heilige gab ich alles, was ich hatte, ohne die Folgen zu bedenken. Ich wollte nichts, überhaupt nichts, eine Sache ausgenommen: durch Liebe erlöst werden von allem, wieder zu mir finden, zu meinem Ich, das ich verloren hatte.

Ein sexy Buch: Nawal El Saadawi – Eine Frau am Punkt Null

Doch in der Lie…

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Neither.

Siehst du ihr Gesicht?

InEden.

Neither.

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